spinner

Die Museggmauer und ihre neun Türme

Die Museggmauer, ehemals Macht- und Herrschaftszeichen, und ihre neun Türme, gehören zur historischen Stadtbefestigung Luzerns und bilden eine eindrückliche Stadtkrone.

Öffnungszeiten

Ab 1. April bis und mit 1. November sind die Museggmauer, Männliturm, Zytturm, Wachtturm und Schirmerturm von 8 bis 19 Uhr frei begehbar.
Nachts sind die Mauer und die Türme jeweils geschlossen.

Wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen

Wer Natur inmitten der Stadt erkunden will, mag erkennen, dass die Museggmauer nicht nur von Weitem ein faszinierendes Bild abgibt, sondern ganz nah betrachtet auch ein wertvoller Lebensraum für eine spezialisierte und teilweise stark gefährdete Tier- und Pflanzenwelt ist. In der Museggmauer leben heute seltene Brutvogelarten wie Turmdohle, Gänsesäger, Alpen- und Mauersegler. Auch Fledermäuse, Mauereidechsen, Wild- und Honigbienen, Spinnen und Schnecken sowie eine spezialisierte Flora nutzen die Mauer als Lebensraum.

Bau der Museggmauer und Türme

Im 13. Jahrhundert wurde mit deren Bau begonnen, wobei zwei Befestigungsringe errichtet wurden: Der innere Ring bestehend aus der Stadtmauer entlang des Löwengrabens und Hirschengrabens, der Kapellbrücke und Spreuerbrücke. Der zweite Ring entstand auf der rechten Reussseite gelegenen Altstadt auf einer aufsteigenden Sandsteinrippe.

Als die 1178 gegründete Stadt sich immer weiter ausdehnte und die enge Stadtbefestigung sprengte, wurde die Museggmauer mit weiteren Türmen gebaut. Die 800 Meter lange Mauer ist um 1400 nach dem Sempacherkrieg entstanden und gilt heute als eine der am besten erhaltenen und längsten Wehrmauern der Schweiz. Neun steinerne Gestalten stehen heute auf der Musegg und werden zur Nachtzeit beleuchtet.

#mylucerne

Der Nölliturm

Der Nölliturm trägt das Baudatum 1513. Der heutige Strassendurchbruch wurde 1901 geschaffen. Der einzige Rundturm mit 28 Metern Höhe ist die Heimstätte der Safranzunft, wo sich die Zunftstube und das Archiv befinden.

Der Männliturm

Die eiserne Männergestalt «Männli» ist der zweite Turm im aufsteigenden Felsgrat und öffentlich zugänglich. Vom Boden bis zur Zinne misst er 33 Meter.

Der Luegisland

Der 1370 gebaute Turm macht seinem Namen alle Ehre und diente früher als Beobachtungsturm im Dienste der Stadt. Sein hohes spitzes Dach zeigt einen Winddrall von links nach rechts. Der Höchste unter den neun Brüdern.

Der Heuturm oder Wachtturm

Er hat seinen Namen vom Heu, das hier gelagert wurde. Zu dieser Zeit versorgte man hinter seinen dicken Mauern auch Schiesspulver. Ein Blitzschlag hat 1701 das Pulver zur Explosion gebracht und den Turm in die Luft gejagt. Die über die Stadt fliegenden Steinbrocken richteten grossen Schaden an und Menschen kamen bei der Explosion ums Leben. Der wiederaufgebaute Turm ist 44 Meter hoch.

Der Zytturm

Der 31 Meter hohe und heute öffentlich zugängliche Turm wurde 1442 erbaut und ist mit einer Uhr ausgestattet. Das Zifferblatt mit den Zahlen ist so gross, dass die Zeit auch von den Fischern auf dem See abgelesen werden konnte. Die Leodegarsglocke kündigt die Stunde eine Minute vor den anderen Kirchenglocken an.

Der Schirmerturm

Am 27,5 Meter hohen Schirmerturm führt das gleichnamige Tor von der Stadt hinaus ins Land. Städte waren innerhalb ihrer Mauern einst eine geschlossene Einheit. Das galt auch für Luzern. Wer durch das Schirmertor trat, befand sich auf dem Land. Ausser den recht weit verstreuten Bauernhäusern war kein Bauwerk mehr zu sehen. Der Turm ist öffentlich zugänglich.

Der Pulverturm

Der Stadtstaat Luzern hatte das Schiesspulver vorsorglich in zwei Türmen eingelagert. Wenn, wie 1701 beim Heuturm, ein Unglück passierte, blieb die Hälfte des Pulvers im anderen Turm gesichert. Der Pulverturm gehört zu den ältesten Bauten auf der Musegg und misst 27,5 m. Die Weyzunft hat den Pulverturm in Fronarbeit innen in Stand gesetzt und braucht ihn als Zunftlokal.

Der Allenwindenturm

Der Allenwinden- und der untere Dächliturm sind heute im Häusergewirr der Musegg nicht mehr überragend. Der Tambourenverein Luzern und der Verein Luzerner Maskenfreunde haben ihren Sitz im Allenwindenturm.

Der Dächliturm

Der letzte der neun Türme ist der kleinste an der ganzen Musegglinie. Markant ist sein Pyramidendach, das älter sein dürfte, als die meisten Dächer der anderen Türme. Seit 1936 hat der Schweizerische Schreinermeisterverband seine Zunftstube im Turm.

 

Standort und Kontakt

Museggmauer / Luzern Tourismus
Auf Musegg
6004 Luzern
+41 41 227 17 17
infomuseggmauer.ch
www.museggmauer.ch
Ort nicht zugänglich/benutzbar